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Hatha Yoga
Der Hatha Yoga
Die Entstehung des Yoga begann bereits dreitausend Jahre vor unserer Zeitrechnung. In der Frühzeit ca. 1000 v. Chr. war die
Ausübung des religiösen Yoga der Priester-Kaste der Brahmanen, dem "Adelsstand" im indischen Kulturraum vorbehalten.
Die Formen des Yoga wurden innerhalb der Priester-Kaste mit den vedischen Offenbarungstexten und den daraus abgeleiteten
religiösen Lehren des Hinduismus (niedergelegt in der Bhagavadgita, ca. 300 v. Chr.), weitergegeben. Den Mitgliedern anderer
Kasten, die hirarschisch einen niedrigeren Rang einnahmen, war der Zugang zum Yoga zu dieser Zeit noch weitgehend versagt.
Erst in den Jahrhunderten vor bzw. nach der Zeitenwende erfolgte allmählich eine Öffnung für breitere Schichten der Bevölkerung
des asiatisch-indischen Kulturraums. Für eine der vielen nicht-religiösen Schulen der Hindu-Philosophiesysteme gilt der Lehrer
Patanjali nach der Zeitenwende als wichtigster Vertreter. Die von ihm verfassten Yoga-Sutras (Aufgabenstellungen) werden heute
oft als der Grundlagentext des Yoga schlechthin angesehen ( nach E.Wolz-Gottwald, Via Nova, 2003).
Die bekannteste Form des Yoga, die häufig auch fälschlicherweise als die einzig existierende angesehen wird, ist der in den westlichen Kulturen praktizierte Hatha-Yoga. Hatha-Yoga umfasst den körperbezogenen Yoga, Schulung der Körperhaltung und des Atems. Der Hatha-Yoga verwirklicht sich im Üben der Asanas (Körper-Haltungen) mit seinen heranführenden
Vorübungen, die helfen den Körper und den Geist zu schulen und auf die korrekte Ausführung der Asanas vorzubereiten.
Das spezifische des Hatha-Yoga ist die Schulung von Körper und Geist, regt durch achtsames, geduldiges und ausdauerndes
Üben den Prozess der Veränderung sowohl körperlicher als auch seelischer Haltungen an. Das ursprüngliche Ziel der Asanas in
der Hindu- und Buddhismus-Kultur war der Erwerb der körperlichen Fähigkeit zur Einnahme der klassischen Meditationshaltungen,
für den Yoga, der den spirtuellen Reifungsprozess anregt. Um diese Haltung für viele Stunden mit Leichtigkeit beibehalten zu
können, waren ein starker Rücken, bewegliche Gelenke und eine kräftige und dehnungsfähige Muskulatur erforderlich.
Die Übungen des Hatha-Yoga fördern und pflegen die allgemeine Gesundheit, können körperliche Fehlhaltungen und
organischer Schädigung, die durch die Belastungen des Berufsalltags oder krankheitsbedingt auftreten, verringern und
Heilungsprozesse anregen und unterstützen. Unter geschulter Anleitung berücksichtigen die Körperübungen des Hatha-Yoga
stets aufmerksam die individuelle und situative Bedingung, die der Übende mitbringt, und in der eine Übung durchgeführt wird.
Somit bietet sich Hatha-Yoga als das Verfahren der Wahl an. Pranayama, die Übungen mit dem Atem helfen bei der Angleichung
von Atem und Bewegung, mit dem Ziel der Synchronisierung von Atem und Bewegung und dem allmählichen Entstehen der
"Leichtigkeit" in Bewegungs- und Atemfluss.
Darüber hinaus wirkt Hatha-Yoga ganzheitlich auf den gesamten Organismus, auf die körperliche wie auch die seelische Befindlichkeit des Übenden. Er befruchtet die Entwicklung der Erkenntnis, hilft das Selbstbild zu verbessern und hat Einfluss
auf die Art zu denken. Die sinnliche Wahrnehmung wird aufnahmefähiger, das Handeln, unser Umgang mit dem Alltag wird
bewusster und führt zu einem besseren Gleichgewicht in der Handhabung individueller Bedürfnisse im Widerstreit mit den Anforderungen, die das tägliche Leben abverlangt. Eine erlebbar höhere Sensibilität für sinnliche Erfahrungen fördert die Zunahme
von Lebensqualität. Gleichzeitig und damit einhergehen kann die Stabilisierung und die Verringerung der Störanfälligkeit bei
vermehrtem Stress und / oder unter erschwerten Lebensbedingungen.