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Das Autogene Training (AT)
Das Autogene Training (AT)
In den zwanziger Jahren entwickelte Prof. J.H. Schultz das Verfahren der "Konzentrativen Selbstentspannug" - selbstgesteuerte
Entspannung (autogen: selbstentstehend, selbstformend).
Das Autogene Training zielt auf eine ganzheitliche Zustandsveränderung unseres Körpers ab. Die gedankliche Hinwendung auf für
die Entspannung typische Empfindungen, z.B. der Wärme und die Benutzung autosuggestiver Leitformeln wie, "Arme und Beine
sind angenehm warm" wirkt allmählich auf über das Nervensystem gesteuerte Veränderungen der vorgestellten Organbereiche.
Das Erspüren der Veränderung fördert rückwirkend das Halten der Aufmerksamkeit und unterstützt den inneren Monolog der
Leitformel (planvolle Operante Konditionierung von Reflexen).
Vor dem Hintergrund "sich selbsterfüllender Prophezeiungen" wird hier in willentlich aktiver Weise auf das vegetative
Nervensystem Einfluss genommen. Unsere natürlich vorhandene Fähigkeit uns etwas vorzustellen (z.B. ein Gefühl der Schwere
im Arm) nimmt Einfluss auf unsere Körperempfindung. Durch systematisches Üben kann diese Fähigkeit zum Nutzen eingesetzt
und mit einer Reihe von Selbstbeeinflussungsformeln gefördert werden. Erreicht wird zum einen eine gelassenere Grundhaltung
gegenüber den Alltagsbelastungen und den eigenen Schwächen und zum anderen eine Umstellung des Organismus hin zu einer
günstigeren (trophotropen) Regulierung (Körperhaushalt in Balance).
Zur Erreichung eines solchen Zieles ist Geduld beim Üben oder zumindest die Bereitschaft Geduld aufzubringen eine günstige
Eingangsbedingung. Für den Übenden ist es hilfreich, die Entspannung nicht erzwingen zu wollen, sondern neugierig und
interessiert das zuzulassen, was gerade empfunden wird. Gesunde Skepsis kann gepaart sein mit der Haltung es einfach
auszuprobieren ("Na, schaun wir mal".).
Wer aus diesem Entspannungsverfahren Gewinn schöpfen möchte sollte bereit sein, für eine Zeit von zwei bis drei Monaten
regelmäßig die Übungen durchzuführen. In der Einübungsphase bedeutet dies, dass man sich zwei bis dreimal täglich jeweils
etwa fünf Minuten mit den Übungen befasst.
Nach systematischer Einübung der erlernten Entspannungsreaktion kann diese genutzt werden, um sich auf schwierige
Situationen vorzubereiten und sie körperlich und psychisch schonender zu bewältigen und allgemein zur ganzkörperlichen Erholung.
Anwendungsregeln
Schrittweise Einübung der sieben Leitformeln in der Grundstufe des AT -
die allgemeine Ruheformel und sechs Organformeln.
Durch einen Kursleiter geleitete Übungen gelten nicht als autogen, können jedoch zum Bah-nen oder im Sinne der Modellbildung
bei neuen Leitformeln in der Initialphase hilfreich sein. Zum Erwerb der selbstgesteuerten Entspannung muss von anfänglicher
Heterosuggestion zur Autosuggestion übergeleitet werden.
(Siehe auch in: Dipl.-Psych. Helmut Brenner: Autogenes Training. Merkblatt Nr. 1,
Informationen der Psychologischen Fachgruppe Entspannung: in der Sektion Klinische Psychologie des BDP e.V.
Das Merkblatt kann dem Internet unter www.entspannungsverfahren.com entnommen werden.)